Gottesdienst zum 40 jährigen Jubiläum des Gesamtverein Moosach

            

Ein richtig schönes Fest hätte es werden können, wenn – ja, man kann das Wort schon nicht mehr hören – wenn Corona nicht gewesen wäre. So musste umgeplant werden und es wurde zumindest, wenn auch in reduziertem Rahmen, ein Festgottesdienst gefeiert.

Alle Teilnehmer mussten sich vorher anmelden und jeder hatte einen eigenen Platz in einer ganzen Kirchenbank zugewiesen bekommen, wobei immer auch eine Reihe freibleiben musste. 

Teilnehmen durften die Vorstands- und Ausschussmitglieder des Gesamtvereins sowie dessen noch lebende Gründungsmitglieder – z.B. war unser Freund Josef Kaiser vom Schützenkranz Moosach unter ihnen – Moosacher Bezirksausschuss- und Stadtratsmitglieder sowie Fahnenabordnungen und bestellte Vertreter der Vereine. So hatten 5 Loisachthaler das große Glück dabei sein zu dürfen. Die Fahnenabordnung stellten Robert Betz, Christoph Deuringer und Bernhard Wappmannsberger, Christian Hoffman war als Vorstandsmitglied des Gesamtvereins dabei und Hildegard durfte die Loisachthaler vertreten. Eigentlich waren wir acht Loisachthaler, weil Stadtrat Alexander Reissl, Gesamtvereinsvorsitzender Alois Lang und Josef Kaiser bei uns auch Mitglieder sind – wenn auch passiv.

Festgottesdienst? Ohne Singen? Naja. Wegen Corona durften wir in der Kirche ja nicht singen, aber zumindest war eine Sängerin engagiert, die auf der Empore die Kirchenlieder mit Orgelbegleitung zum Besten gegeben hat. Bei der Bayernhymne am Schluss konnten wir jedoch nicht anders und die Mundbewegungen unter den FFP2-Masken zum Text der Bayernhymne haben uns als textsichere Patrioten verraten.

Inhaltlich war es durchaus ein Festgottesdienst mit der Kernaussage von Msgr. Cambensy, dass ihm Moosach Heimat geworden ist. Auch die anderen Zelebranten von St. Martin und kirchlichen Vertreter von St. Mauritius sind trotz Schwierigkeiten, das Wort Boarisch richtig auszusprechen, in Moosach heimisch geworden und fühlen sich in der Moosacher Vereins- und Kulturlandschaft sehr wohl. Für Msgr. Cambensy ist Moosach das Modell für das Dorf in der Urbanität.

Mehrfach gab es Zäsuren in der Geschichte des Stadtteils – im 30-jährigen Krieg ist alles abgebrannt und lediglich die alte Moosacher St.-Martins-Kirche ist stehengeblieben. Die Vernetzung wie sie heute durch den Gesamtverein Moosach praktiziert wird begann bereits mit dem Geschlecht der Pelkoven und wurde durch den Bau des Moosacher Bahnhofs und vor allem die Olympischen Spiele 1972 weitergeführt.

Das Attentat eines Einzelnen im Moosacher Einkaufszentrum im Juli 2016 mit vielen, auch jungen Toten, war die letzte große Zäsur in der Geschichte des Stadtteils, in dem auch die Ökumene sehr lebhaft praktiziert wird.

Es war eine große Ehre nach fast 1,5 Jahren wieder einmal an einem Gottesdienst im Kreis der Moosacher Gemeinschaft teilzunehmen und alle – vor allem Msgr. Cambensy – freuten sich ebenso riesig, was an den strahlenden Gesichtern beim Gruppenfoto vor der Kirche deutlich zum Ausdruck kam.

Wir wären keine Loisachthaler, wenn man ned hinterher no mit einem Ratsch – natürlich mit dem nötigen Abstand – den Tag auf der Kirchenwiese hätten ausklingen lassen.

Hildegard Hoffmann

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